Ich bin im Kanton Thurgau sehr ländlich aufgewachsen. Meine Liebe zum Zweirad hatte ich bereits als kleiner Junge, allerdings zunächst für Zweiräder mit Motor. 1995, im Alter von 15 Jahren, mitten im ersten Mountainbike-Boom, erfüllte ich mir einen Traum und kaufte mir mein erstes Bike mit dem Geld aus meiner Konfirmation.
Damit nahm ich an regionalen Rennen teil und hatte erste Erfolge. Was damals so unscheinbar begann, gab meinem Leben eine Richtung in die Velowelt, die ich nie erträumt hätte. Es entfachte in mir eine Leidenschaft für das Velo, die ich bis heute voll ausleben kann.
13 Jahre lang durfte ich als Profisportler alle Rennstrecken und Bike-Regionen der Welt befahren. Neben drei Weltmeistertiteln – einem im Marathon, einem im Cross Country und einem mit dem Team – konnte ich viele schöne Erfolge verbuchen und meinen Jugendtraum leben.
Schon während meiner Profikarriere entstand in mir der Wunsch, ein eigenes Biketeam nach meinen Vorstellungen zu kreieren. Im Sommer 2015, kurz nach der Bekanntgabe meines Rücktritts vom Leistungssport bekam ich das Angebot das Stöckli Pro Team, als Teammanager zu übernehmen, in diesem Team als Fahrer waren damals Mathias Flückiger und Jolanda Neff. Ein Traum ging in Erfüllung. Noch im Oktober 2015 fing ich voller Tatendrang im neuen Job an. Auf die Saison 2016 kamen zwei Nachwuchsathleten zum Team Stöckli dazu, die Ex-Juniorenweltmeisterin Alessandra Keller und Timon Rüegg. Wir hatten tolle Erfolge, aber leider stellte Stöckli ihre eigene Bikeproduktion im Jahre 2016 ein und infolgedessen das Engagement des Teams.
Für mich war das die Chance, mein eigenes Team zu gründen. Mit Radon fanden wir einen motivierten Bikehersteller der unbedingt mit seinen Bikes in den Bikeworldcup wollte. 2017 starte ich mit meinem eigenen Team, dem Radon XC Factory Team. Nebst Alessandra und Mathias kam Kathrin Stirnemann zum Team dazu und wir starteten klein aber fein in das Abenteuer. Unsere Fahrer waren konstant an der Weltspitze dabei und Kathrin wurde in der Kategorie XCE sogar Welt und Europameisterin.
Leider ereilte uns auch im 2017 das gleiche Schicksal wie im Jahr vorher, für die Firma Radon war das Engagement zu gross und sie entschieden im August das sie auf die nächste Saison kein Weltcup Team mehr haben wollten.
Nach mehreren Gesprächen mit verschiedenen grossen Herstellern war niemand Interessiert bei uns einzusteigen. Mein Freund und Berater René Walker, damals bei Thömus als Kommunikationsleiter tätig, hatte im November 2017 die Idee, das wir doch bei Thömu Binggeli anklopfen sollten. Thömu war offen für die Idee und somit starteten wir 2018 als Thömus RN Racing Team. Unser Ziel war es mit Fahrern, Partner und Bikes aus der Schweiz die Mountainbike Racing Welt zu erobern.
Im Jahr 2018 erlebten wir bereits die ersten Höhepunkte. Alessandra gewann den Short Track Weltcup in Andorra, und auch Mathias durfte seinen ersten Weltcupsieg im Cross-Country in Kanada feiern. Zudem wurden beide Schweizermeister.
2019 gingen wir mit den gleichen bewährten Partnern und unter dem Namen Thömus RN Swiss Bike Team an den Start. Wir haben die beiden Nachwuchsfahrer Vital Albin und Ursin Spescha ins Team geholt und gefördert. Mathias gewann den Weltcupauftakt in Albstadt, und auch Alessandra konnte Weltcuppodestplätze feiern. Mathias wurde Vize-Weltmeister, und Vital gewann in der U23 Kategorie bei der Weltmeisterschaft die Bronzemedaille. Seit der Saison 2019 setzen wir neben unseren Weltklasseathleten vermehrt auch auf die Eingliederung der Sieger von Morgen, indem wir das Thömus RN Youngstars Team aufbauen und den Förderverein Thömus Future Circle gründen.
Die Rennsaison 2020 war wegen Corona verkürzt, aber wir waren trotzdem erfolgreich. Mathias wurde erneut Vize-Weltmeister in Leogang, und bei der Heim-Europameisterschaft im Tessin wurde er Dritter. Vital wurde Vize-Europameister in der U23 Kategorie.
Das Jahr 2021 war eine sehr erfolgreiche Saison für uns, und unsere konsequente Arbeit zahlte sich aus. Mit Luke Wiedmann stiess ein weiterer talentierter U23 Nachwuchsfahrer zu unserem Team. Das Highlight war sicherlich Mathias‘ Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Tokyo. Er wurde auch Schweizermeister, Vize-Weltmeister und Gesamtweltcupsieger. Eine Traumsaison für uns alle.
Auf die Saison 2022 konnte dank dieser Resultate und der ausgezeichneten Arbeit vom ganzen Team, mit dem Motoren- und Antriebsspezialist maxon ein weiterer starker Schweizer Partner gefunden werden.
Zusammen haben wir das leichteste E-Mountainbike, den Thömus Lightrider E Ultimate entwickelt, dieses hilft uns noch effizienter zu trainieren. Wir durften viele Siege feiern, und Alessandra hatte eine überragende Saison, in der sie Weltcup-Gesamtsiegerin in der Disziplin Cross-Country und Short Track wurde. Vital entwickelte sich vom Nachwuchsathleten zum Weltklassefahrer und erreichte seinen ersten Weltcuppodestplatz beim Short Track Weltcup in Leogang. Zudem fuhr er dreimal in die Top Ten bei Cross-Country Weltcups. Monique Halter vom Youngstars Team war in der Juniorinnen Kategorie eine Klasse für sich. Sie gewann jedes Rennen, an dem sie teilnahm, und wurde unter anderem Schweizer-, Europa- und Weltmeisterin.
Im Jahr 2023 stiess ein weiterer Topfahrer, Lars Forster, zu unserem Team. Lars fühlte sich von Beginn an wohl und gewann den Weltcup in Leogang. Auch Mathias und Alessandra konnten Siege beim Weltcup in Andorra feiern. Mathias schloss das Jahr als Nummer 1 im UCI Ranking ab. Insgesamt konnten wir beeindruckende 18 Siege einfahren und viele weitere Podestplätze feiern. Auch das Youngstars Team war weiterhin sehr erfolgreich unterwegs und konnte mit Ginia Caluori die Silbermedaille bei der U23 Weltmeisterschaft feiern.
Wir freuen uns darauf, diese erfolgreiche Teamgeschichte im Jahr 2024 weiterzuschreiben und noch mehr Erfolge zu erzielen.
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One Team one Spirit! Mein Team Thömus maxon Swiss Mountainbike Racing Team. Ein eigenes Mountainbike Team zu haben war immer mein Traum. Das es aber so erfolgreich sein wird und wir damit so viel Freude auslösen können hätte ich mir nie erträumt.
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